Nachdem ich vor wenigen Wochen mein Wahlprogramm vorgestellt hatte, schlug mir von vielen Seiten eine breite Zustimmung zu. Allerdings wurde mir immer wieder die Frage gestellt, ob meine Forderungen realistisch wären und ob eine Durchsetzung zu erreichen wäre. Um diese Fragen nun endgültig zu beantworten, habe ich mich entschlossen, hier kurz die Umsetzung meiner Forderungen zu skizzieren.
Die erste Frage, die mir gestellt wird, ist, ob ich denn in der Lage sein werde, meine Forderungen juristisch durchzusetzen oder ob nicht beispielsweise ein Juwelier in der Innenstadt gegen die Erhebung einer Luxussteuer klagen kann. Die Antwort ist ganz einfach: Er kann es nicht, denn mein 14-Tage-Programm sieht vor, die 1. Freie Weimarer Republik auszurufen und die entsprechenden Gesetze zu verabschieden. Eine Klage ist dann nicht mehr möglich. Die juristische Grundlage für die Ausrufung der 1. Freien Weimarer Republik ist der Artikel 23 Absatz 2 des derzeit gültigen Grundgesetzes der BRD in Verbindung mit dem Einigungsvertrag zwischen der DDR und der BRD. Die genaue Umsetzung meiner Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit finden Sie in meinem 14-Tage-Programm.
Bitte beachten Sie, daß ich innerhalb dieser kurzen Zeit in der Lage bin, die anstehenden Probleme wie Arbeitslosigkeit zu lösen und gleichzeitig einen Weg aufzeige, wie soziale Errungenschaften finanziert werden können. Nur die Ausrufung einer eigenen Republik gibt uns die Möglichkeit, den Reformstau in diesem Land zumindest in unserer Stadt zu überwinden.
Am Wahlsonntag werde ich 50 plus x Prozent der Stimmen auf mich vereinigen können und somit bereits am folgenden Tag in der Lage sein, die notwendigen Veränderungen in die Tat umzusetzen. Aus diesem Grund findet an diesem Abend nach 18 Uhr eine Wahlparty statt, zu der ich alle Weimarer und Weimarinnen hiermit herzlich einlade.
Ausrufung der 1. Freien Weimarer Republik vom Rathausturm. Danach soll unsere kleine Republik mit einem kleinen Fest eingeweiht werden, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind.
Als erste Maßnahme zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit werden alle Miethaie und Großbesitzer von Immobilien in der Stadt Weimar enteignet. Betroffen sein werden die Besitzer von 3 und mehr Miethäusern in Weimar. Danach wird eine Übergabeparty stattfinden, zu der alle herzlich eingeladen sind.
Übergabe der Wohnungen in den enteigneten Häusern an sozial schlechter gestellte Menschen: alleinstehende junge Mütter, Arbeitslose, Asylbewerber, Sozialhilfeempfänger, Studenten die dafür keine Miete, sondern nur die Betriebskosten zu zahlen brauchen. Im Anschluß findet eine Übergabeparty statt, zu der alle Einwohner und Einwohnerinnen herzlich eingeladen sind.
Die feindliche Übernahme des Arbeitsamtes wird es uns ermöglichen, die Arbeit gerechter zu verteilen. Anstatt, daß ein Teil der Bevölkerung 8 Stunden und mehr arbeiten muß und jeden Tag Stress hat, während andere Menschen arbeitslos sind, wird es in Zukunft so sein, daß alle nur noch 5 Stunden arbeiten auch die, die vorher arbeitslos waren. Im Anschluß an die feindliche Übernahme des Arbeitsamtes findet eine Feier zur Beendigung der Arbeitslosigkeit im Stadtgebiet Weimar statt. Zu dieser Feier sind alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen.
Wenn die Menschen weniger arbeiten, sollen sie trotzdem das gleiche Gehalt wie vorher erhalten. Um aber erhöhte Belastungen der Betriebe durch die zusätzlichen Arbeiter auszuschließen, werden wir an diesem Tag eine Neuordnung der Löhne und Gehälter beschließen. Es werden folgende Grundsätze gelten: Niemand soll weniger verdienen als vorher. Ausgenommen sind die, die unverhältnismäßig hohe Einkommen haben (Bürgermeister, Fußballer, Geschäftsführer usw.). Das Geld, was an dieser Stelle eingespart wird, dient zur Finanzierung der Stellen, die am Donnerstag durch die Senkung der täglichen Arbeitszeit entstanden sind. Nach der Neuregelung der Einkommen wird es eine Party geben, zu der alle herzlich eingeladen sind.
Erwerb der Weimarer Brauerei in Ehringsdorf durch die Stadt Weimar. Daraufhin wird es der Stadt möglich sein, alle Haushalte kostenlos mit Bier zu versorgen. Im Anschluß findet die Erste Allgemeine Weimarer Freibierparty statt, zu der alle Weimarer und Weimarerinnen herzlich eingeladen sind.
Allgemeines Beamten-Mikado: Wer sich zuerst bewegt, muß Kaffee kochen. Ansonsten dient der Sonntag der allgemeinen Entspannung und soll am Abend mit einem gemütlichen Fest ausklingen, zu dem alle Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind.
Enteignung der Hotels Elefant, Russischer Hof, Hilton und Dorint zugunsten der Stadt. Das Hotel Elefant dient der Unterbringung von Obdachlosen und Umsiedlern und Asylbewerbern bis vernünftige Unterbringungen (Wohnungen) für diese gefunden sind. Die anderen Hotels werden durch die Stadt weiterhin an Touristen vermietet. Allerdings wird das Geld nicht mehr in den Taschen einiger weniger verschwinden, sondern die Einnahmen werden dazu verwandt werden, jedem Einwohner der Stadt Weimar einmal im Jahr die Hotelkosten für einen zweiwöchigen Urlaubsaufenthalt zu bezahlen. Danach findet als Vorgeschmack auf die nunmehr kostenlosen Ferien eine Urlaubsparty statt, zu der alle herzlich eingeladen sind.
Alle, die zu Büttners Zeiten Grundstücke zu “Sonderkonditionen” von der Stadt “gekauft” haben (z.B. Markt- Nordseite, Deutsche Bank) werden endlich einen fairen Preis für diese Grundstücke (nach-) bezahlen. Mit diesen Geldern werden die Weimarer Schulen saniert werden und die Mittagessenversorgung der Schüler/innen subventioniert. Danach findet eine Schülerparty statt, zu der auch alle ehemaligen Schüler herzlich eingeladen sind.
An diesem Tag wird eine Halle im ehemaligen Weimar-Werk angemietet und zu einem eintägigen Gewalt- Erlebnis-Park umgestaltet. Alle Neonazis und anderes gewaltbereites Gesindel ist an diesem Tag herzlich eingeladen, sich im Gewalt-Erlebnis-Park mit modernen Waffen gegenseitig die Köpfe einzuhauen. Am Abend findet eine Voodoo-Party statt, zu der alle Weimarer herzlich eingeladen sind.
Rücksanierung der Stadt, danach Ostparty.
Einrichtung von runden Tischen in allen Straßen, die die Belange der Anwohner selbst verwalten. Einrichtung eines stadtweiten runden Tisches, der die Stadt demokratisch verwaltet. Beteiligung aller Bürger an den Entscheidungen.
Rücktritt des Oberbürgermeisters zugunsten des Runden Tisches.
Wie vorigen Sonntag.