Die Aktivitäten der Bürger und Bürgerinnen Weimars sollten auf das Gemeinwohl gerichtet sein. Alle Bemühungen in dieser Richtung werden besonders gefördert. Dagegen werden die auf persönlichen Profit und Eigennutz orientierten Handlungen mit Entschädigungszahlungen zugunsten gemeinnütziger sozialer Projekte belegt.
Stellen Sie sich vor: Sie sitzen am Abend mit Ihren Nachbarn im etwas schmuddeligen Hinterhof. Die letzten Sonnenstrahlen fallen auf den bröckelnden Putz der Hauswand und streifen den wild gewachsenen Holunder in der Ecke. Grasbüschel bahnen sich ihren Weg durch Pflastersteine. Sie genießen dieses ganz besondere Flair...
Aber leider sind diese Ecken in Weimar selten geworden. Deshalb lassen wir wachsen, was wächst und lassen die Fassaden unseres Freilichtmuseums Innenstadt vergilben.
Besondere Auswüchse des Sanierungswahns, z.B. Weimarhalle und Mon Ami werden in den ursprünglichen Zustand zurücksaniert, freundlich einladend und bezahlbar.
Spekulationen mit Wohnraum sind unsozial und sollen sich von nun an nicht mehr lohnen. Immobilienmakler werden in Zukunft Mühe haben, die zu entrichtenden Steuern zu bezahlen. Da wir trotz aller schlechten Erfahrungen selbst diesen Personenkreis grundsätzlich ersteinmal für erziehbar halten, können für besonders kooperatives Verhalten zum Wohle ihrer Mieter Steuerfreibeträge geltend gemacht werden.
Stehen Häuser oder Wohnungen länger als drei Monate leer, werden die Menschen gefördert, die diese beziehen und in Eigeninitiative wieder nutzbar machen.
Der kleine gemütliche Laden an der Ecke soll wieder eine Chance haben. Daher muß die bisherige Entwicklung einer auf dem großen Geld beruhenden Aufteilung der Innenstadt korrigiert werden. Die Erhebung einer Weimarer Luxus- und Innenstadtsteuer für Banken, Edelboutiquen und Juweliere (z.B. Oeke, Deutsche Bank) u.a. wird hier ein richtungsweisendes Signal sein. Die Konsumtempel werden abgerissen und durch Spielplätze ersetzt!
Die Verwaltung der Stadt wird auf eine den Anforderungen einer zukünftigen Gesellschaft gerecht werdenden Arbeitsweise umgestellt: Bestehende Hierarchien in den Amtsstuben werden künftig aufgehoben. Entscheidungen und Problemlösungen werden bürgerfreundlich in Rundtischgesprächen und geselliger Atmosphäre gesucht.
Da Bürger und Bürgerinnen selbst in der Lage sein werden, ihre Angelegenheiten selbstbestimmt und in Verantwortung mit ihrer Umwelt zu regeln, werden Amtshandlungen zur Ausnahme werden.
Auch die Arbeit der Verwaltungsangestellten wird daher mehr Spaß machen: keine Chef´s und mehr Zeit zum Kaffeetrinken.
Vielleicht muß es ja nicht ganz so zugespitzt formuliert werden. Aber etwas Wahres ist schon daran. Ist es nicht so, daß Lohnarbeit heute oft mühsam durch Überstunden und unterbezahlt ist, durch Chef´s vermiest und an den individuellen Fähigkeiten und Wünschen vorbeigeht? Wir fordern : Weniger Arbeiten, mehr Zeit für Freunde und Familie, mehr Kommunikation, Zeit für Entfaltung von Kreativität und Nachbarschaftshilfe...., Recht auf Faulheit!
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, Sie werden die Vorteile dieser für Sie vielleicht etwas neuen und gewöhnungsbedürftigen Lebenseinstellung zu schätzen wissen.
Wirtschaftskonzepte, die ausnahmsweise diesen Zielen entgegenkommen, werden in Zukunft eine privilegierte Förderung genießen.
Auf jeden Fall, Ihr Nationalisten, Rassisten und „echten“ Deutschen! Geht lieber arbeiten anstatt uns mit Euren dümmlichen Demonstrationen zu nerven. Am Besten gleich am 1. Mai und 25 Stunden lang könnt Ihr erstmal alle leerstehenden Häuser in der Innenstadt bezugsfertig renovieren.
Alle netten, sympathischen und coolen Menschen machen lieber Party an diesem Tag (und an allen anderen Tagen auch)!
Herzlich willkommen, liebe Gäste mit dem kleinen Geldbeutel. Am besten bringt ihr gleich euren Bauwagen mit. OB-Kanditat Müller hat bereits Stellplätze in bester Lage ausgespäht. Auch ein stadtnaher Zeltplatz a la Kuhle Wampe (Kult!) wird eingerichtet. Auf daß die Touristenströme bunter werden.
Besonders willkommen sind uns auch Menschen, die in unserer Stadt Asyl suchen. Sie werden künftig nicht vor den Toren der Stadt interniert, sondern suchen sich den von den arbeitswütigen Nazi‘s sanierten Wohnraum selbst aus.
Sagt Ihnen “Law and Order” etwas? Nein? Das ist die durchgeknallte Idee des strammen Ex- Innenministers Manfred Kanther, durch die er versuchte, seine eigenen (kriminellen?) Geldverschiebegeschäften zugunsten der CDU zu verschleiern. Leider nicht geklappt. Dumm gelaufen, Herr Kanther!Sie sehen, “Law and Order” ist völliger Unfug und sollte in Weimar keine Chance haben. Trotzdem haben wir Mitgefühl mit der tragisch-traurigen Gestalt des Herrn Kanther und bieten ihm politisches Asyl im Keller der Gerberstraße 1 an.
Fänden Sie es nett, daß irgendwelche Typen in Ihrem Kleiderschrank herumschnüffeln. Wir nicht! Seit Kohl und Kanther glauben wir, daß es da bei den Parteien mehr zu holen gibt. Damit die Angestellten des Sozialamtes nicht gleich arbeitslos werden (wenn sie denn überhaupt noch Lust zum Arbeiten haben), werden sie auf die Konten der Parteien angesetzt. Durch die hiermit verbundenen Auslandsreisen sollte selbst diese Arbeit attraktiv genug sein!
Nach den unzähligen Trainingskilometern in der Weimarer Innenstadt im letzten Sommer sollte das “Team Stadtwache” (Trikotfarbe grün-weiß) bestens auf die Radsporthöhepunkte der Saison vorbereitet sein. Hier kann es die Weimarer Farben international besser vertreten als beim Innenstadtcross in der Schillerstraße. Der Weimarer Volxsportradler wird sich freuen.
Mit Empörung erfuhr OB-Kandidat Christian Müller aus der Presse, daß seine Konkurrenten bzw. deren Parteifreunde in aller Öffentlichkeit über den Abriß seines Wahlbüros in der Gerberstraße 1 nachdenken. Nachdem er als arbeitsloser Kfz- Mechaniker schon finanziell im Wahlkampf benachteiligt ist, soll ihm allem Anschein nach auch diese wesentliche Arbeitsgrundlage entzogen werden.
Diese Versuche weisen wir entschieden zurück. Wir haben Verständnis für die Angst der Konkurrenten vor der Auseinandersetzung in Sachfragen, fordern aber die Mitbewerber auf, künftig zu fairen Mitteln im Wahlkampf zu greifen.
Genausowenig wie Menschen macht es Hunden Spaß, an Leinen durch Stadt und Park gezogen zu werden. Deshalb wird in Zukunft das Anleinen von Hunden als ein Verstoß gegen die Hunderechte geahndet.
Desweiteren wird die Hundesteuer ersatzlos abgeschafft.
Vor zwei Jahren fiel die Bundeswehr in unserer Kulturstadt mit ihrer geschmack- und geistlosen Ausstellung “Das Heer” unangenehm auf. Wir versprechen, daß sich ein solch übler Vorgang nicht wiederholen wird. Schwerter zu Pflugscharen! Das Tragen von Uniformen in Weimar wird mit einem Bußgeld nicht unter 500 DM belegt, da es ausreichend kreativere und attraktivere Möglichkeiten gibt, sich einzukleiden.
Entgegengesetzt zum bundesweiten Trend wird Weimar im Alleingang mit sofortiger Wirkung die Auto-, Benzin-, Tabak- und Alkoholsteuer abschaffen. Da das Gemeindeleben trotzdem Geld kostet, werden künftig Steuern auf den Kauf von Klunkern, Golduhren, Aktien, Immobilien und Luxuslimousinen erhoben.
Nachdem die Kulturstadt Europas mit viel Pomp abgefeiert wurde, wird nun die Sub-, Multi-, Sozio-, Alternativ- und Chaotenkultur besondere Förderung erfahren.
Nischenkultur, wie DNT und Goethe-Fanprojekte können natürlich auch Anträge stellen, müssen sich aber eine gute Begründung einfallen lassen und regelmäßig Rechenschaft für ihr Tun ablegen. Viel Spaß!
Im Gegenteil! Die Gerberstraße 1 wird die Stadt reich machen! Das Haus wird für 1 DM an den zukünftigen OB Doc Mulei verkauft, getreu dem Motto: Wir für uns und Ihr für mich! Durch diesen genialen Schachzug spart die Stadt die von mehreren Seiten in Spiel gebrachten Sanierungskosten von 400.000. DM und das Geld für den Abriß. Mit den so gewonnenen 400.001 DM sind wir in der Lage, die Erhöhung der Elternbeiträge zur Schulspeisung zurückzunehmen.
Keine polizeilichen Experimente! Nachdem die Polizei im vergangenen Jahr mit Aktionen wie Stadtwache, Reitverein und Radlerclub “glänzte”, wird zukünftig derartigen Experimenten (vielleicht Rollerfahren, Stelzenlaufen, Hochsitze ???) der Riegel vorgeschoben.
Die Stadtwache am Markt wird zur Volxküche umfunktioniert. Guten Appetit!
Alle noch bestehenden Grünflächen der Stadt stehen unter besonderem Schutz. Bauanträge für diese Flächen wandern sofort in den Papierkorb. Dies gilt auch für Bauvorhaben auf den Wiesen und Feldern um Weimar herum. Dort schon bestehende Konsumtempel und Autohäuser werden mit einer zusätzlichen Weimarer Ökosteuer belegt, bis auch sie schließlich in den kommenden Jahren rücksaniert bzw. abgerissen werden.
Spielplatz am Brühl bleibt!